„Wie geht es dir?“ – „Ja, gut,“ sage ich und denke an die Traurigkeit, die in mir ist, weil ich gerade vom plötzlichen Tod einer sehr lieben Freundin erfahren habe. Doch will ich andere mit meiner Trauer belasten? Nein, sicher nicht, es ist doch besser, so zu tun, als wäre alles in Ordnung.

Wie vielen Menschen geht es so und kann überhaupt jemand diesen Schmerz verstehen? Wie weh es tut, wenn der Lebenspartner, die Lebenspartnerin, das Kind oder ein Elternteil gestorben ist?

Ist die Traurigkeit nicht bei jedem anders und kann man sie überhaupt so ausdrücken, dass einen andere verstehen?

Seit einigen Jahren bietet die Frauenberatungsstelle Güssing eine Möglichkeit an, über diese Traurigkeit zu reden, die Verzweiflung und Mutlosigkeit, die einen überkommt. Im Trauerkaffee kann über all das gesprochen werden und mehr noch – gemeinsam werden Wege gefunden, wie man aus diesem dunklen Tal, in dem man sich befindet, wieder heraus findet. Gegenseitig gibt man sich Mut und Unterstützung.

Susanne Jungnikl hat selbst ihren Sohn und ihren Mann verloren. Heute ist sie ausgebildete Trauerbegleiterin und begleitet die Treffen. Sie achtet auf ein angenehmes Gesprächsklima, hilft aus der Sprachlosigkeit und unterstützt durch verschiedene Impulse den Neubeginn.

Trauerkaffee in der Frauenberatungsstelle Güssing

Teilnehmen können alle Frauen, Männer und Familienangehörige, die einen Menschen durch den Tod verloren haben.